Die Schweiz im Vergleich

Entgegen populärer, häufiger Pessimistenmeinungen gibt es “auch Positives” über die Schweiz zu berichten. Hier einige Fakten:

– Schweiz führend in Beschichtungen
– Schweiz bei Nanotechnologien führend
– Schweiz im Steuerwettbewerb führend
– technologisch führend in der Hörgerätebranche
– führend mit 50’000 Installationen für die Nutzung von Erdwärme
– führend in Medizintechnik
– bei der Wiedereingliederung von Querschnittgelähmten
– führend bei der Rückgabe krimineller Vermögen
– führend bei den Patentanmeldungen
– ÖV: Schweiz bei Öffis europaweit führend
– führend mit fair gehandelten Produkten
– führend in der Diplomatie
– führend bei der Geldwäschereibekämpfung
– führend in der Forschung und Entwicklung neuer Umwelttechniken
– führend in der Transparenz über die Ausfuhr von Kleinwaffen und leichten Waffen
– führend in der Produktion von Biogas
– führend im Anteil der Ausländer in der Wohnbevölkerung
– führend als Multi-Kulti-Land (4 Bevölkerungsgruppen und Sprachen)
– führend bei der Bekämpfung von Finanzkriminalität
– führend bei der Sicherheit von Güterzügen
– führend in Dermo-Pharmazie und Podologie
– Die Schweiz ist führend in der Forschung im Bereich der Lagerung radioaktiver Abfälle und verfügt über die besten Lösungen zur Lagerung.

Gerade der zuletzt erwähnte Punkt ist weitgehend unbekannt. Hier sollte mehr Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Doch wir Schweizer sind (noch) so bescheiden…

😉

A propos: auch im Thema CO2 stehen wir gar nicht so schlecht da: wir haben 50% weniger Ausstoss als vergleichbare Industriestaaten.

>>>Weltkarte: CO2 Ausstoss aller Länder (Quelle: Wikipedia)

Gedanken zur Bundesfeier: Die Zeit geht vorbei – schnell oder langsam?

Die Zeit wird je nach Beobachtungsstandpunkt sehr unterschiedlich empfunden. Das vergangene Jahr seit der letzten Bundesfeier am 1. August ist rasend schnell vorbeigegangen. Wenn wir uns aber mit dem schwierigen Thema “sichere Lagerung von radioaktiven Abfällen” beschäftigen, bekommt die Zeit eine ganz neue Dimension.

Einige Redner an den Bundesfeiern in unserer Region haben sich direkt oder am Rande mit der “Zeit” und unserem “Zeitalter” auseinandergesetzt. Wie sagte Albert Einstein anfangs des 20igsten Jahrhunderts: “alles ist relativ”.

Hier ein Versuch, die Zeit zu relativieren. Stellen Sie sich folgendes vor:

Die Geburt des Universums hat vor ca. 15 Milliarden Jahren stattgefunden. Stellen wir uns vor, dass diese Zeitspanne einem unserer Kalenderjahre mit 365 Tagen (also 1.1. bis 31.12) entspricht (eine Sekunde = 500 Jahre).

Menschen gibt es erst seit weniger als 7 Minuten. Sie kommen demzufolge erst um 23:53 Uhr am 31.12. ins Spiel!

Übrigens wissen wir erst seit etwa 15 Jahren, dass es in anderen Sonnensystemen auch Planeten gibt. Mittlerweile sind schon über 500 entdeckt worden – fast täglich kommen weitere dazu.

In diesem Zusammenhang bekommen doch Planungszeiten von 30-40 Jahren, stabile Gesteinsschichten für eine Million Jahre und 2000 Jahre menschliche “Zivilisation” eine ganz andere Bedeutung.

zugang

Tiefenlager: Was sind die Auswirkungen auf Nutzbarkeit und Aussehen der Landschaft ?

Es ist nicht einfach, sich Vorstellungen über die Auswirkungen eines geologisches Tiefenlager auf die lokale Umgebung und das Landschaftsbild zu machen. Hier einige im Internet recherchierte Fakten dazu.

zugang
So könnte der Zugang aussehen

Zugangstunnel und Schachtkopfanlagen

An der Oberfläche zu sehen sind einerseits einige Betriebsgebäude und der Eingang zum Zugangstunnel und andererseits die Schachtkopfanlagen. Für diese Bauten wird ein Gelände von rund 400×200 Meter Fläche (für die Betriebsgebäude und den Eingang zum Zugangstunnel) sowie eines von 100×200 Meter Fläche (für die Schachtkopfanlagen) benötigt. Das Lager fällt im Landschaftsbild nicht mehr ins Gewicht als ein mittelgrosser Gewerbebetrieb.

Standort optimieren

Die Oberflächenanlagen müssen nicht über dem eigentlichen Tiefenlager stehen. Durch die notwendige Länge des Zugangsstollens (schräge Zufahrt auf die Tiefe von 6-800 m) können die Oberflächenanlagen bis zu 10 km entfernt sein. Dies ermöglicht viel Freiheit, einen optimalen Standort zu bestimmen.

Die Regionen können im Rahmen des Sachplanverfahrens ausserdem ihre Anliegen in Bezug auf den genauen Standort der Oberflächenanlagen einbringen.

Abseits der Oberflächengebäude hat das Tiefenlager keine Auswirkungen auf die Landschaft, weder deren Nutzbarkeit noch Aussehen wird in irgendeiner Weise beeinträchtigt; es gibt keine grossräumigen Absperrungen oder Nutzungseinschränkungen für die Landwirtschaft und Bewohner. Man kann – von den Oberflächenanlagen abgesehen – also weiterhin wie vorhin in der Region wandern, sich erholen, Landwirtschaftsprodukte anbauen etc. Die Strahlung der Abfälle tief unten im eigentlichen Lager wird schon durch einige Meter Gestein vollständig abgeschirmt und dringt in keinem Fall bis an die Oberfläche.

Ein geologisches Tiefenlager hat auf die Landschaft in einer Region somit nur geringe Auswirkungen.

 

 

 

Kosten: Wieviel Geld ist im Entsorgungsfond? Wie hoch sind die Entsorgungskosten?

Warum Fonds?
Die Betreiber der AKW müssen das Geld für die Stilllegung der Anlagen und die Entsorgung der radioaktiven Abfälle in je einen Fond einzahlen. Damit soll verhindert werden, dass nach der Stilllegung der AKW die Betreibergesellschaften aufgelöst werden und dann die ganzen Kosten für Abbau und Entsorgung durch die öffentliche Hand bezahlt werden müssen. Seit dem 1.2.2008 sind die beiden Fonds zusammengeführt worden.

Die Finanzkrise lässt den Fond schmelzen…
2008 sank der Wert des Fonds um die 20%: Ende 2008, nach Abzug dieses Buchverlustes, betrug der Fondswert noch 3,37 Mrd Fr. Sinkt der Wert auch 2009 weiter, müssten vieleicht die Betreiber zusätzliches Geld einschiessen. Wieviel und wie schnell (Ratenzahlungen) ist heute noch unbekannt. Es bleibt noch Zeit: Mit dem ersten Abbau eines AKW ist frühestens 2020 zu rechnen. (Quelle:Handelszeitung Nr/15/09)

13’350 Mio Fr.
Gemäss heutiger Sicht werden die gesamten Entsorgungskosten mit 13,35 Mrd Fr. geschätzt.

Im unten aufgeführten Link finden Sie alles über den Fond mit Bilanzen. Auch die Studie über die Kostenschätzung der Abbau/Entsorgungskosten:

>>>Bundesamt für Energie (Seite mit allen relevanten Dokumenten)

Quelle:Nagra

Welche Gemeinden am Bözberg sind denn überhaupt betroffen?

(Antwort zu Frage 1, gestellt im Artikel vom 16.12.2008)

Tiefenlager HAA
(hoch radioaktive Abfälle)

Effingen, Elfingen, Gallenkirch, Linn, Mönthal, Oberbözberg, Remigen, Riniken, Umiken/Brugg, Unterbözberg, Villnachern, Zeihen

Quelle:Nagra
Quelle:Nagra

Tiefenlager SMA
(schwach- und mittelaktive Abfälle)

Bözen, Herznach, Hornussen, Hottwil, Ittenthal/Kaisten, Sulz, Ueken, Villigen

Quelle:Nagra
Quelle:Nagra

Der Opalinuston im Gebiet Bözberg entspricht den Anforderungen für HAA als auch für SMA (Option Kombilager).

Meinungsumfrage: Wohin mit den radioaktiven Abfällen?

Dies ist unseres Wissens die erste, öffentliche Umfrage zu diesem Thema im Internet! Die Resultate der Umfrage werden in einer Medienmitteilung verbreitet. Ihre Meinung ist wichtig!
Vielen Dank fürs Mitmachen.

Sie können maximal 2 Antworten wählen:

Wohin mit den radioaktiver Abfällen aus Medizin, Industrie und Energie? Wo sollten Ihrer Meinung nach die radioaktiven Abfälle aufbewahrt werden? (2 Antworten möglich)

  • im Land des Erzeugers (35%, 69 Votes)
  • am sichersten Ort auf dieser Welt (27%, 53 Votes)
  • Ins Weltall Richtung Sonne schiessen (12%, 24 Votes)
  • in geologischem Tiefenlager (8%, 16 Votes)
  • Abfälle verwerten (7%, 14 Votes)
  • dort lassen wo sie jetzt sind (7%, 13 Votes)
  • im Oberflächenlager (4%, 7 Votes)

Total Teilnehmende: 1

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Dies ist der Zeitplan zur Realisierung des Tiefenlagers!

Wann kommts, wenns kommt? Hier haben wir den aktuellen Zeitplan!

(Quelle: Bundesamt für Energie BFE)
>>>http://www.bfe.admin.ch/radioaktiveabfaelle/01277/index.html?lang=de&dossier_id=02755
(siehe Faktenblatt 3)

Sachplan Konzeptteil
Januar-April 2007: Anhörungsverfahren
April 2008: Bundesrat verabschiedet den Konzeptteil desSachplans geologische Tiefenlager

Umsetzzung
2008-2016/18: Standortsuche in 3 Etappen
2016/18: der Bundesrat entscheidet über Rahmenbewilligung
2017/19: Genehmigung. Referendum möglich auf nationaler Ebene.

Bau
2019/23: Baubewilligung für das Felslabor am Standort
2025/41: Bau Zugangsstollen, Baubewilligungsverfahren
2030/48: Bau Lagerstollen/Kavernen und Betriebsbewilliung

Verglichen mit der noch zu erwartenden “Brenndauer” der Sonne von ca. 4 Milliarden Jahren, ist das ein “Schnellprojekt”. Als Autor dieses Artikels würde ich 2040 86 Jahre alt sein, was statistisch gesehen nicht unmöglich wäre..  😉

Es stellt sich die Frage, warum diese sehr lange Frist? Da die Abfälle gefährlich sind, wird dadurch das  Risiko ja stark erhöht. Was meinen Sie? Schreiben Sie doch einen Kommentar und Ihre Meinung!
Gerne auch per e-Mail