Energiepolitik Schweiz – Stand und Ausblick

Schweizer Energiepolitik – Stand und Ausblick

Energieartikel, Energiegesetz, CO2-Gesetz, Kernenergiegesetz und das Stromversorgungsgesetz sind Teile des Instrumentariums für eine nachhaltige und moderne schweizerische Energiepolitik. Neben den gesetzlichen Grundlagen gehören zur Energiepolitik von Bund und Kantonen aber auch die Bereitstellung von Energieperspektiven sowie Strategien, Umsetzungsprogramme und die Evaluation von energiepolitischen Massnahmen auf kommunaler, kantonaler und bundesstaatlicher Ebene.

Aktuelle Situation und Ausblick

Energiepolitik
Aktuelle Energiepolitik Ueberblick BFE 17-06-2017

Anlässlich eines Auftrittes zum Thema Sachplan geologisches Tiefenlager in Zürich im Juni 2017 präsentierte der Direktor des Bundesamtes für Energie (BFE) Benoit Refaz die schweizer Energiepolitik in übersichtlicher Form und beantwortete Fragen dazu.

>>> Folien Präsentation ansehen (pdf)

Quelle: Bundesamt für Energie

(bewilligt BFE)

Neue Technologie für Atomkraftwerke

Neue Technologie für Atomkraftwerke

Überall wird von neuen Technologien berichtet: Verkehr, IT, Landwirtschaft, Gesundheitswesen, Verwaltung etc. In der Atomenergie – Branche aber scheint Ruhe zu herrschen.

Wir haben für Sie kurz recherchiert und diese Links und Informationen zusammerngetragen:

> Atomkraft ohne Kernschmelzrisiko?

> EU will Atomkraft massiv stärken

 > Renaissance der Kernenergie?

 

> Wie geht es denn dem Kernfusionsreaktor?

Fazit:
“Im Westen nichts Neues”… Und was auffällt: Über Fortschritte oder neue Technologie zum Thema der Entsorgung und Lagerung radioaktiver Abfälle aus dem Betrieb der Kernkraftwerke findet man fast keine Angaben. Da könnte doch die Nagra  als “globaler führender Knowhow Player” etwas berichten – nach dem Motto: tue Gutes und sprich davon.
Das würde nicht nur der Sache, sondern auch dem Image der Schweiz dienen! Und wer weiss, vieleicht sogar Beratungs- und andere Aufträge bringen und somit Arbeitsplätze schaffen? Ist doch ein für alle lohnenswerter Vorschlag, nicht?

PS:
Weltweit gibt es per 31.12.2017 449 Kernkraftwerke.
> Quelle Broschüre Nuklearforum

>>> Blogartikel: 10 Jahre heisse Diskussionen?

Zeitreise

Zeitreise zum Tiefenlager jetzt auch auf Ihrem PC.

Im Sachplan geologisches Tiefenlager ist unser Vorstellungsvermögen mit der Dimension Zeit sehr gefordert. Da hilft und unterstützt uns dieser Film.

Eine virtuelle Zeitreise als dreidimensionale Animation in ein geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle ist eindrücklich.

Ab sofort können Sie die virtuelle Reise auch zu Hause machen. Damit Sie sich den Film anschauen können, brauchen Sie nicht unbedingt eine Virtual-Reality-Brille wie beispielsweise Oculus Rift. Ein leistungsstarker PC oder ein modernes Smartphone reichen aus.

Für die Zeitreise auf dem PC eignen sich vor allem die Internet-Browser Chrome, Firefox oder Opera. Mit Mausklicks verändern Sie den Blickwinkel im 360°-Video. Mit einer Virtual-Reality-Brille können Sie die Zeitreise in voller Grösse und in 3D-Animation geniessen. Mit Smartphone: sehen Sie sich den Film als 360°-Video am besten mit der YouTube App an. Sie benötigen dazu eine spezielle Halterung mit Optik wie die Google Cardboard, die aus modernen Smartphones eine Virtual-Reality-Brille macht.

>>> aktueller Newsletter Nagra

>>> Blogbeitrag: mit-den-eigenen-augen-sehen-und-informationen-aus-erster-hand-besuch-im-felsenlabor-mont-terri-der-nagra-in-stursanne

Die Bohrplätze der Sondierbohrungen in Jura Ost

Warum braucht es Sondierbohrungen?

Zeck der  Sondierbohrungen ist  vor allem  die geologisch-hydrologische  Erkundung  des  Untergrunds  im  Bereich potenzieller geologischer  Tiefenlager. Die Bohrungen  dienen auch zur Eichung der vorangegangenen seismischen Messungen.

Was sind Sondierbohrungen?

Bohrungen erlauben einen direkten Einblick in den geologischen  Untergrund  und  dessen  Aufbau.  Es gibt zwei verbreitete Bohrverfahren: Bei Meisselbohrungen  wird  das  Gestein  unten  im  Bohrloch zerkleinert.  Man  pumpt  eine  Bohrspülung  durch das  Bohrgestänge  nach  unten  zum  Bohrkopf, welche die Gesteinsstücke (Bohrklein) an die
Erdoberfläche spült. Die  Bohrspülung zirkuliert  in einem geschlossenen Kreislauf. Bei den aufwändigeren Kernbohrungen zermahlen Bohrkronen nur das Gestein am Rande des Bohrlochs. In der Mitte der Bohrkrone  bleibt  ein  Bohrkern  stehen. Der Bohrkern  wird  mit  einer  Fangvorrichtung  an  die  Erdoberfläche hochgezogen, wo der Bohrkern
untersucht  werden kann und für  anschliessende  Laboruntersuchungen zur Verfügung steht.

Mehr Info:

>>> alle Beschreibungen der Bohrplätze und deren genauen Standorte für die Sondierbohrungen des geplanten Tiefenlagers ansehen

>>> Link zu Broschüre: Standortgebiete für geologische Tiefenlager, Sondierungen für Etappe 3

(Quelle: Nagra)


Zur Errinnerung:
Wer verursacht die radioaktiven Abfälle?

Medizin, Industrie und Forschung (MIF-Abfälle)

In Medizin, Industrie und Forschung gibt es zahlreiche Anwendungen von radioaktiven Stoffen. Nach der Nutzung müssen sie zusammen mit neu entstandenen radioaktiven Abfällen entsorgt werden.

Kernkraftwerke-KKW

Zirka 40 Prozent des Stroms in der Schweiz werden aus Kernenergie produziert. In den fünf Schweizer Kernkraftwerken fallen radioaktive Abfälle an:

– Spalt- und Aktivierungsprodukte aus verbrauchtem Kernbrennstoff
– Betriebsabfälle
– Stilllegungsabfälle (Abbruch)

 

Nagra beantragt Sondierbohrungen fürs Tiefenlager

An diesen Orten werden Sondierbohrungen in BözbergWest gestartet:

Am Dienstag, 27. September reicht die Nagra 16 Gesuche für Sondierbohrungen beim Bundesamt für Energie ein: je acht im Gebiet Jura Ost und acht im Gebiet Zürich Nordost. Sondierbohrungen unterliegen dem Kernenergiegesetz und werden nach einer behördlichen Prüfung öffentlich aufgelegt (2017). Abschliessend entscheidet das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Die Sondierbohrungen werden in Etappe 3 des Auswahlverfahrens durchgeführt, also frühestens ab 2019.

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Die Standorte der Sondierbohrungen im Jura Ost. Stand 27-09-2016. Quelle Nagra

DieseDie temporären Bohrplätze liegern am Rand der Standortgebiete, um das Wirtgestein Opalinuston nicht unnötig zu beschädigen.

Mit einem etwa 17 Meter hohen Bohrturm soll bis in Tiefen von 1000 bis 1200 Metern vorgestossen werden. Seismische Nebenwirkungen wie bei Geothermie-Bohrungen sind dabei laut der Nagra ausgeschlossen. Die Festlegung der Bohrplätze erfolgte in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Kantonen. Die Bewilligungen des Bundes werden erst für 2017 erwartet. Die Arbeiten könnten dann durch Rekurse an das Bundesverwaltungsgericht und an das Bundesgericht um bis zu zwei Jahre verzögert werden.

Installationen für die Sondierbohrungen
Die erforderlichen Bohrplätze für die Sondierbohrungen haben einen Flächenbedarf von rund 40 Aren. Dieser Platzbedarf umfasst alle Einrichtungen inklusive Parkplätze, Lärmschutz­einrichtungen sowie Aushub­depots. Je nach eingesetztem Typ wird das Bohrgerät eine Höhe von zirka 15 bis 30 Meter haben.

Dauer der Sondierbohrungen
Die Einrichtung des Bohrplatzes und der Aufbau der Bohranlage werden zirka 3 Monate beanspruchen. Der eigentliche Bohrbetrieb mit den entsprechenden Testarbeiten im Bohrloch wird einige Monate bis zu einem Jahr dauern.

Umweltbelastung und Verkehr
Die Sondierbohrungen müssen 24 Stunden pro Tag und 7 Tage pro Woche betrieben werden. Während Aufbau und Betrieb, abhängig vom notwendigen Aushub, ist mit einem kurzfristig erhöhten Verkehrs­aufkommen von maximal 40 LKW Fahrten am Tag zu rechnen. Während des normalen Betriebs des Bohrplatzes wird sich der Verkehr auf zirka 25 LKW Fahrten pro Woche reduzieren. Die Fahrten werden in der Regel bei Tag stattfinden.

Kein Fracking
Im Rahmen der Bohr­ und Testarbeiten sind keinerlei Stimulationsarbeiten in den verschiedenen Gesteinsformationen geplant, sodass eine “induzierte Seismizität” weitestgehend ausgeschlossen werden kann.

Hier fanden schon früher Sondierbohrungen statt:

  • Böttstein       1501 Meter (1982 bis 1983)
  • Weiach          2482 Meter (1983)
  • Riniken         1801 Meter (1983 bis 1984)
  • Schafisheim 2006 Meter (1983 bis 1984)
  • Leuggern     1689 Meter (1984 bis 1985)
  • Siblingen     1522 Meter (1988 bis 1989)
  • Benken         1007 Meter (1998 bis 1999)

>>> Bohrungsdatenbank ansehen: http://www.nagra.ch/de/bohrungen.htm

Heute forschen für sichere Tiefenlager von morgen

Jubiläum: 20 Jahre Forschung im Felslabor Mont Terri. Mit 130 Experimenten wird das Verhalten des Gesteins  im Zusammenhang mit der geologischen Tiefenlagerung erforscht.

Besichtigungen und ein Besucherzentrum vermitteln einen einmaligen Einblick in das ganze komplexe Thema auf eine anschauliche, erklärende Art und Weise. Ein Besuch ist sehr zu empfehlen.

Informationen dazu auf: www.mont-terri.ch

 

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Die Entwicklung in den 20 Jahren (Quelle:www.mont-terri.ch)

Tiefenlager – Info in Brugg

An der Infoveranstaltung im Campussaal Brugg-Windisch referierte Bundesrätin Doris Leuthard zum Thema Sachplan geologisches Tiefenlager und Entsorgung radioaktiver Abfälle.

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Empfang der Teilnehmer durch das Begrüssungskomitee vor dem Campussaal.

Podiumsdiskussion
Im der darauf folgenden Podiumsdiskussion machte der Moderator Urs Wiedmer einen guten Eindruck durch seine klare und faire Gesprächsführung. Thomas Ernst, Geschäftsführer der Nagra und wahrscheinlich bester Kenner der Tiefenlagertechnologie von radioaktiven Abfällen weltweit, gelang es immer wieder durch sachliche Informationen die Wogen zu glätten.

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Strahlende Podiumsdiskussionsteilnehmende beantworteten auch Fragen aus dem Publikum.

Eindrücke und Neues in Kürze

  • An der Schwester – Veranstaltung am 11. November 2015 in Marthalen (Standortgebiet Zürich Nordost) sei mehr Interesse seitens Bevölkerung vorhanden gewesen: mehr Teilnehmende, mehr Demonstrationen, z.B. Traktoren etc.
  • Die Aufsichtsbehörde ENSI verlangt einzelne weitere Abklärungen zum Nagra – Bericht. Diese werden in den nächsten Monaten nachgeliefert. Die Instanzentrennung mit Kontrollmechanismus scheint zu funktionieren.
  • Ein Teilnehmer schlug die Verwendung der leerstehenden Kavernen der Armee in den Alpen als kostengünstige Variante vor.
  • Viele Fragen am Anlass liessen erkennen, dass seit langem vorhandene Informationen (im Internet und bei den Funktionären / Beauftragten)  nicht den Weg zur Bevölkerung gefunden haben. Dazu hat sicher auch die eher halbherzige, restriktiv gehandhabte Informationsphilosophie (z.B. Regionalkonferenz mit Geheimhaltungsanweisungen, wenig Bewerbung regionaler Veranstaltungen, zurückhaltende Gemeinden) des Kantons beigetragen.
  • Interessenkonflikte erschweren das ganze Prozedere. Auf der einen Seite will das Volk kein Tiefenlager; der Kanton steht voll auf HighTech, und AXPO (gehört dem Kanton), als einer der Erzeuger der Abfälle, soll sie entsorgen. Alle drei Anspruchsgruppen werden in einer Person zusammengeführt: Regierungsrat Stephan Attiger.

Mehrwert entsteht

Das Thema “Sachplan Tiefenlager” bietet einen sehr positiven, jedoch noch nie erwähnten Mehrwert für jeden von uns. Die Auseinandersetzung mit der Geologie, Evolution, Biologie, Gesellschaft, Geschichte, Zukunft und Verantwortung ist beste Bildung der Bevölkerung! BesucherInnen / Teilnehmende an Diskussionen, Vorträgen und Besichtigungen in Felsenlabors etc. reagierten stark und oft so: ‘Wow, das ist aber eindrücklich – ich sehe jetzt einiges anders: Wir Menschen mit unserem Verhalten und die Natur, und was zu tun ist‘.
Interessanterweise passiert das, ob man nun Gegner, Befürworter oder neutral ist! Und anschliessend kommt man zu einem gemeinsamen Ziel: Sind wir doch alle vernünftig, lernen aus der Vergangenheit und machen ab jetzt das Beste daraus.

Tiefenlager Aargau Nordost

Nur noch zwei Standorte sind in der Auswahl für ein geologisches Tiefenlager in der Schweiz: Zürich Nordost und Aargau Nordost (Jura Ost). Bundesrätin Doris Leuthard zu Besuch in den Standortregionen: am 18. November 2015 referiert Sie im Campussaal Brugg-Windisch.

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Es geht um viel Geld
Heerscharen von Beamten, Funktionäre, Experten, Angestellten, Politikern, Kommunikatoren, Gremien und Mitwirkenden tummeln sich im Dunstkreis der radioaktiven Abfälle. Der Bözberg, der ohne jeden geografischen Bezug als „Standortregion Jura Ost“ bezeichnet wird, steht im Fokus für „vertiefte Untersuchungen für ein geologisches Tiefenlager“. Die Untersuchungen reichen allerdings noch nicht sehr tief. Sie beschränken sich zur  Zeit auf ein bisschen Oberflächenseismik: Der Bözberg wird geschüttelt und die Echos aus der unsichtbaren Tiefe werden nachfolgend von Experten interpretiert und diskutiert.

Lager bestehen schon jetzt
Die radioaktiven Abfälle im Zwischenlager Würenlingen und bei den Atomkraftwerken mehren sich. Unbesehen ihrer immens langen Strahlungskraft verändern sich Gesellschaft und Umfeld sehr rasch. Öl- und Energiepreise bewegen sich auf rekordtiefem Niveau. Die alten Atomkraftwerke altern ebenso wie ein 40-jähriges Auto. Weder ihr Betrieb noch die Erneuerung sind heute wirtschaftlich machbar. Die Rückstellungen (Geld) für ein unermesslich teures „geologisches Tiefenlager“ fehlen den Verursachern. Der Gesellschaft, den Strom- und Steuerzahlern, bleiben der praktisch ewig strahlende Atommüll erhalten. Und das in Mitten der wachsenden Kantone Zürich und Aargau. Interessanterweise sind diese Kantone auch die Mehrheitsaktionäre der grössten Produzentin für Atommüll in der Schweiz (Axpo AG).

Neubeurteilung nötig?
Grundsätzliche Fragen, die auf einer aktuellen Beurteilung der Lage basieren, werden heute nicht mehr gestellt. Seit 40 Jahren sucht die Nagra aufgrund der politisch-gesetzlichen Verpflichtungen der Produzenten nach einer Lösung. Die heute vorliegende Idee mit den beiden Standortregionen „Jura Ost“ und „Zürich Nordost“ ist äusserst dürftig und kaum die bisher verpulverten 1,5 Milliarden Franken wert. Niemand ausser der Nagra käme auf die Lösungsvariante „Geologisches Tiefenlager“ im jungen Alpenbogen und im Wasserschloss Europas: Jede Havarie hätte gravierende Auswirkungen auf die Flüsse. Radioaktiv verseuchtes Wasser bis ins Meer wäre die Folge.

Resignation oder Interesse?
Die Bevölkerung rund um den Bözberg nimmt nur am Rande von den Aktivitäten Kenntnis. Die Rollen sind verteilt, die Plakate hängen und der normale Alltag plätschert vor sich hin. Eine ausgewählte Schar von bezahlten Mitgliedern aus dem In- und Ausland ist in der Regionalkonferenz Jura Ost beteiligt. Sie haben keine Verantwortung, vertreten niemanden und haben sich gegen aussen zum Schweigen verpflichtet. Damit die Sache Tiefenlager publizistisch nicht ganz einschläft, wird die sympathische Bundesräten Doris Leuthard einen „Besuch in der Standortregion Jura Ost“ machen: Lassen sie sich das Referat „Wohin mit den radioaktiven Abfällen?“ nicht entgehen. Die öffentliche Veranstaltung findet statt:

Mittwoch, 18. November 2015, 19 Uhr, Brugg-Windisch, Campussaal, Bahnhofstrasse 6, Gaswerkstrasse, Windisch.

Im engeren Perimeter des vorgesehen Tiefenlagers Jura Ost (gemäss Nagra nur die Gemeinden um den Bözberg) wird kaum Werbung für den Anlass gemacht. Nur vereinzelt informierten die Gemeinden über diesen Anlass. Windisch ist sicher froh, wenn der Campussaal gewinnbringend vermietet werden kann. Die Teilnehmer unter der Moderation des bekannten Fernsehmannes Urs Wiedmer erhalten Gelegenheit, mit vorgefertigten Folien die Güte der Verfahren zu dokumentieren. Herr Regierungsrat Attiger wird die Axpo und den Aargau loben und Sicherheit über alles zelebrieren. Ueli Müller und Thomas Ernst werden das für die Regionalkonferenz Jura Ost (stellvertretend aber ohne Mandat von der Bevölkerung) und die Nagra tun. Ein Kandidat für die kommende Ständeratswahl erhält nochmals Gelegenheit für einen öffentlichen Auftritt. Eintritt frei. Viel Vergnügen.

Tiefenlager Seismikkampagne

Infoveranstaltung am 17. Oktober 2015 in Brugg bietet der Bevölkerung Detailinformationen über die aktuelle Seismikkampagne der Nagra.

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Mehr Daten für Entscheide
Die Seismikkampagne hat zum Ziel, mehr geologische Informationen und Details über den Untergrund zur Entscheidungsfindung in der Region des geplanten Tiefenlagers zu erhalten.  In einem möglichst sicheren Umfeld sollen im Tiefenlager radioaktive Abfälle aus Medizin, Forschung, Industrie und der Energieproduktion bis zu ihrem Zerfall gelagert werden können.

Information aus erster Hand
Das Programm am Samstag von 10 bis 15 Uhr  auf dem Kasernenareal: Vorträge, Infopoints in Form von Marktständen und Demonstration eines Vibrationsfahrzeuges. Besuchern bot sich die Gelegenheit, ein Foto von sich am Steuer des Fahrzeuges machen zu lassen.

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Fotostudio Vibrationsfahrzeug

Alleine die Informationen zur Funktionsweise der Messungen mit Seismik – Vibrationsfahrzeugen war ein Besuch wert. Diese Seismik Technologe wird weltweit in der Suche nach Bodenschätzen eingesetzt. Dort auch mit grossen Fahrzeugen, deren Raddurchmesser der Körperlänge eines Erwachsenen entspricht.

Feedback…
Schade, dass Schulen die Gelegenheit nicht mehr nutzen, solche Informationsveranstaltungen zu besuchen. Im Lehrplan würde das zu “Kompetenz: Informationsgelegenheiten erkennen und nutzen, um sich weiterzubilden und so die Basis für eine eigene Meinung zu bilden” gut passen. Kosten würden auch keine entstehen. Und es ist ein weitreichendes, aktuelles Thema, weil die Realisierung des Tiefenlagers in ca. 30 Jahren geplant ist. Dann sind die Schüler  etwa 40-50 Jahre alt.

..und ein Danke..
für die offerierten Suppen, Bratwürste und Getränke.

Demokratie – mit Video erklärt

Alle reden von und über Demokratie. Was ist die Definition von ‘Demokratie’? Gibt es unterschiedliche Arten der Demokratie? Demokratie erklären? Antworten und Informationen zum Thema Demokratie werden hier zusammengetragen.

Damit wir alle vom Gleichen reden…


Das erklärvideo DEMOKRATIE von explainity

Im Video werde kurz und übersichtlich die 3 Arten der Demokratie aus den Ländern USA, Deutschland und Schweiz mit Grafiken erklärt.



Was ist wirklich eine Demokratie?
Referat von Andreas Popp

Die Erklärung der Demokratie mit Sicht auf Entstehung und Geschichte. Das Dorf als die Basis bzw. der Träger der Demokratie.

Es lohnt sich, die Zeit fürt das Video einzusetzen. Nachher sieht man einiges aus einem etwas anderen Blickwinkel.

Sachplan geologische Tiefenlager: Namensänderung Standortgebiet

Damit der Aargau und der Kanton Zürich identisch behandelt werden, soll das Standortgebiet “Jura Ost” neu als “Aargau Nordost” bezeichnet werden. So muss sich auch der Kanton Jura nicht mehr betroffen fühlen.

Die Nagra hat im Dezember 2014 dem Bund die Standortgebiete Zürich Nordost und Jura Ost für die weitere Untersuchung zur Lagerung des Atommülls vorgeschlagen. Von diesem Vorschlag wurden sowohl die Bevölkerung, die Regionalkonferenzen als auch die Behörden überrascht.

Die Evaluation konzentriert sich auf je einen möglichen Standort in den Kantonen Zürich und Aargau. Das ist insofern nachvollziehbar als die AXPO, deren Aktienmehrheit bei den Kantonen Zürich und Aargau liegt, auch einen hohen Anteil der hochradioaktiven Abfälle produziert. Störend beim kommenden Auswahlverfahren sind die Namen der vorgeschlagenen Standortgebiete: „Jura Ost“ ist weder eine geographische noch eine nachvollziehbare Bezeichnung.

Der Verein Attraktiver Standort Bözberg-West verfolgt und kommentiert die Aktivitäten rund um den Bözberg mit Interesse. Wir halten fest, dass keine noch so künstliche Namensgebung für den Bözberg darüber hinwegtäuschen kann, dass ein mögliches geologisches Tiefenlager eben unter den Bözberg und die darüber liegende Gemeinde Bözberg zu liegen kommt.

Damit der Aargau und der Kanton Zürich identisch behandelt werden, schlagen wir vor, das Standortgebiet „Jura Ost“ neu als „Aargau Nordost“ zu bezeichnen. Damit ist der Verschleierung Genüge getan, Verursacher und Verantwortliche für den Atommüll werden genannt und der Kanton Jura muss sich nicht mehr betroffen fühlen.

Ein entsprechender Antrag wurde gestern dem Bundesamt für Energie BFE zugestellt.

Links:
Erster Infoanlass für die Bevölkerung zum Sachplan Tiefenlager im Kanton Aargau
http://boezbergblog.ch/infoanlass-thema-tiefenlager-in-bozen-sachliche-diskussion-auf-personlicher-ebene-schafft-vertrauen/

Medienmitteilung Namensänderung “Aargau Nordost”

Weitere Artikel in diesem Blog zum Thema Tiefenlager.

 

Infoveranstaltung Tiefenlager: Vernünftiger Umgang in der Abfallwirtschaft gefragt

Das Bundesamt für Energie lud ein und organisierte die Informationsveranstaltung “Treffpunkt Tiefenlager” am 7. März 2015 in der Turnhalle Oberbözberg auf dem Bözberg.

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Information aus erster Hand: BFE, Nagra, ENSI 
Der Anlass wurde als sinnigerweise als “Umleitung” ohne nähere Angaben ab der Hauptstrasse ausgeschildert. So ging eine grosse Werbewirksamkeit zum Besuch des Anlasses verloren. Was die Frage aufwirft, wie gross die wirkliche Motivation der Beteiligten (oder deren Beauftragten) ist, die ganze Bevölkerung zu erreichen und einzubeziehen.

An verschiedenen Infoständen präsentierten sich die Ämter neutral, umfassend und sachlich. Daneben wurden den Gegnern eines vernünftigen Umganges mit der komplexen Problemstellung grosszügig Platz und Forum geboten.

Die möglichen Standortgebiete für die Lagerung der radioaktiven Abfälle aus Medizin, Forschung und Energieproduktion
Nachstehend eine Karte der Region mit den aktuellen Angaben zum Standort der Tiefenlager (grün) und der Zugangs- /Oberflächenanlagen (rot).

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 Aktive Besucher
Der grösste Anteil der anwesenden Personen waren Angestellte der beteiligten Behörden und regionale Funktionäre. Wirklich infosuchende Einwohner der Region waren nur wenige auszumachen. Unter diesen ergaben sich interessante Gespräche, die sich vom Impuls “Tiefenlager hier im Jurapark” auf Themen wie: Verantwortung tragen für Entscheidungen, die Rolle jedes Einzelnen in der Konsumgesellschaft, Nach- und Vorteile von neuer Technologe (nicht nur Kernenergie: auch Informationstechnologie, Ansprüche ans Gesundheitswesen, Komfort,  etc.) und dem Umgang damit, entwickelten. Eindrücklich das Thema der “Zeit”: wenn von geologischen Verhältnissen und der Geburt und Entwicklung der Erde gesprochen wird, prallen Dimensionen von Milliarden Jahren auf  die ca. 80 Jahre des Menschenlebens aufeinander. Da sind wohl einige Besucher etwas nachdenklich nach Hause gegangen…

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Für das leibliche Wohl sorgte die lokale Gastronomie. Schliesslich liegt die Genussstrasse ja ganz in der Nähe.

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Nachtrag 30. März 2015:
Sachplan geologisches Tiefenlager: Namensänderung für Standortgebiet beantragt
http://boezbergblog.ch/sachplan-geologische-tiefenlager-namensaenderung-standortgebiet/