Innovative Zusammenarbeit: Forschung, Naturschutz und Landwirtschaft mit neuem, gemeinsamen Lösungsansatz

Die Wiederherstellung des Lebensraumes des Lachses am Hochrhein wird durch das Pilotprojekt einer genetisch angepassten Zuchtoptimierung (Salmo salar fricktaliensis) wirkungsvoll unterstützt und fördert den Standort Oberes Fricktal.

Am Anfang war die Idee
Schon 2017 konnte im Bewässerungsteich eines landwirtschaftlichen Betriebes nach aufwändigen und unermüdlichen Versuchen die erste Paarung zweier Lachse erreicht
werden. So war die Grundlage für den Aufbau einer ökologischen und tierfreundlichen
Fischzucht geschaffen. Die landwirtschaftliche Produktion in der Region wird so ohne
zusätzliche Investitionen durch Nutzung der bestehenden Infrastruktur sinnvoll ergänzt.
Dies wurde vom Gesetzgeber durch die 2017 erfolgte Gesetzesänderung des Bundesrates für die künftige Agrarpolitik und Entwicklung der Landwirtschaft ermöglicht.
Für eine wirtschaftliche, hochqualitative und marktgerechte Fischproduktion mussten
weitere Produktionsmöglichkeiten gesucht werden.

Anpassung an die Bedürfnisse der Konsumenten
Für Lachs (lateinisch: Salmo salar) besteht ein grosses, weltweites Angebot zu sehr tiefen
Preisen – etwas Spezielles brauchte der Markt, damit auch die höheren schweizerischen
Preise gerechtfertigt sind. Mit dem Engagement lokaler Forschungseinrichtungen und
Marketingspezialisten entstand die genetisch entwickelte Symbose „Lachs und Fricktaler
Kirschen“: Ein feines Lachsfilet mit einem feinen Hauch „Chriesi“ – Geschmack im Nachgang. „Der Kanton Aargau freut sich, in der Schweiz die erste Lachszucht im Oberen
Fricktal zu ermöglichen“, so der Leiter des Kantonalen Landwirtschafts- und Fischamtes,
„Aus politischer Sicht steht unsererseits dem Projekt nichts im Wege. Ich selber bin Fan
der vom FiBL, dem Schweizerischen Forschungsinstitut in Frick, genetisch angepassten
neuen Fischart Chriesilachs (lateinisch: Salmo salar fricktaliensis). Geräuchert schmeckt
sie einfach super“.

Die regionale ARA Abwasserreinigungsanlage BEEHZ in Hornussen.

Neues, erweitertes Produktionskonzept
Dazu bot sich die bejahrte Abwasserreinigungsanlage des regionalen Abwasserverbandes
an: ungenutzte Kapazität und das Damoklesschwert des Schliessens mit damit
verbundenem Arbeitsplatzverlust und Abbau der Abwasserreinigungsqualität.
Einige der Klärbecken werden künftig als Fischzuchtbecken verwendet und sparen so
Investitionskosten. „Die doppelte Nutzung der Abwasserreinigungsanlage (ARA) ist ein in
Europa einzigartiges Pilotprojekt mit Vorbildcharakter. Damit hoffen wir, dass die regionale ARA in Hornussen auch weiterhin bestehen kann,“, sagt Gemeindeammann George Winet auf Anfrage. Es ist vorgesehen, die zusätzlich benötigten Fachkräfte für den Produktionsbetrieb durch internationalen, studentischen Praktikantenaustausch zu stellen. Die Ausschreibungen erfolgen demnächst. Lokale Interessenten können sich bereits jetzt melden.

Die Klärbecken der ARA: im Vordergrund das Zuchtbecken.

Synergien entstehen
Biologische Fragmente aus dem Abwasserreinigungsprozess dienen als hochwertiges
Tierfutter und tragen zum kräftigen Aroma und schnellen Wachstum der Fische bei. Ein
Teil der Lachse findet auch gleich nach der Auswilderung durch die Fischtreppe Zugang
zum natürlichen Lebensraum in der angrenzenden Sissel. Von dort steht ihnen dann der
Weg frei für die Wanderung ins Meer und die Rückkehr im nächsten Jahr.

Die Sissel mit den bereits vorhandenen Fischtreppenstufen zur Fischwanderung.

Offizieller Start des Pilotprojektes
Am Ostersonntag, 1. April 2018, findet um 16.00 Uhr die kleine, öffentliche Feier mit  Apéro vor der ARA Hornussen statt.

(Aprilscherz)

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