Infoanlass Thema Tiefenlager in Bözen: Sachliche Diskussion auf persönlicher Ebene schafft Vertrauen

Am Informations- und Diskussionsanlass im Gemeindesaal Bözen am 12. Mai 2009 konnte Detailwissen ausgetauscht und diskutiert werden.

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Referenten:
– Werner Bühlmann, Stellvertretender Direktor, Bundesamt für Energie BFE
– Markus Fritschi, Mitglied der Geschäftsleitung Nagra
– Heinz Rütter, Rütter + Partner

Das Hauptreferat von Heinz Rütter informierte über die Studie “Geologische Tiefenlager – was bedeutet das für die Region?”. Diese wurde aufgrund der Initiative des möglichen Standortes Zürcher Weinland durchgeführt. Dabei wurde dort die Bevölkerung befragt. Ebenso auch in Orten bestehender Lager im Ausland. Interessant sind auch die wirtschaftlichen Einflüsse für die Region eines Tiefenlagers: so kommen in all den Jahren ca. 1 Milliarde Franken in die Region. Weitere solche Untersuchungen sind wünschenswert.

Negative Auswirkungen sind dann zu erwarten, wenn spezielle Produkte der Region mit dem Name des Tiefenlagerstandortes in Verbindung gebracht werden. >>> zur Studie (Auszug, Zusammenfassung)

 

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Ruedi Siegrist aus Hausen stellt seine Frage an die Fachleute

Auf dem rechten Weg – aus der Vergangenheit gelernt
Während die erste Frage noch in einem ganz “strengen”, fast agressiven Ton gestellt wurde, überzeugte und beeindruckte die faire, offene und engagierte persönliche Art der Referenten bei der Fragenbeantwortung. So entstand eine positive Athmosphäre, wie sie sonst nie an solchen Anlässen anzutreffen ist.
An dieser Stelle kann dem Bundesamt für Energie, der Nagra und dem ENSI zum Entscheid, diesen Weg zur direkten Information der Bevölkerung zu beschreiten, nur gratuliert und gedankt werden! Sie setzen die Vorgaben des Verfahrens vorbildhaft um. Hoffen wir, dass alle anderen Beteiligten dies ebenso tun werden.

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Beim Apéro mit Bözberg West Spezialitäten wie Moscht und Spezialbrote aus Oberzeihen konnte weiter diskutiert und Gespräche geführt werden.

Berichte in den Medien:
>>> Neue Fricktaler Zeitung
>>> Fricktal24
>>> Baslerzeitung
>>> Aargauer Zeitung

Präsentationsfolien der Referenten:
>>> Referat Bundesamt für Energie BFE
>>> Referat Heinz Rütter (Auswirkungen)

10 Jahre heisse Diskussionen?

Es ist zu hoffen, dass in der Öffentlichkeit eine sachliche, faktenorientierte Diskussion entsteht. So können Informationen ausgetauscht werden, welche zu einem besseren Verständnis der ganzen Angelegenheit führen. Dabei können auch Ängste abgebaut werden.

Wie aus den Medienberichten zu erfahren war, soll es ausschliesslich nur negative Stimmen zum Thema sowie Opposition (inkl. Gründung von Gegnervereinen) bei den möglichen Standorten geben. Ist das wirklich so?

Diskutiert man mit  “Leuten von der Strasse”, hört man öfters aber auch solche Meinungen:
– gut, dass es endlich wieder ein Stück weitergeht in dieser Sache
– jetzt muss man den sichersten Standort finden und sich für diesen entscheiden
– man kann doch nicht die immer grösser werdenden Abfälle aus den Spitälern, der Industrie und den Kernkraftwerken einfach so rumliegen lassen
– wer A sagt muss auch B sagen: wir wollten ja die Atomkraft nutzen und jetzt müssen wir auch das Beste aus der Kehrseite ‘Abfälle’ draus machen
– um einen sicheren Standort zu finden, gibts kein Entrinnen und keine Ausreden mehr
– das Ganze ist ein superstarkes Argument, statt Atomenergie alternative Energiequellen zu nutzen
– möglichst schnell aus der Atomenergie raus, damit es nicht noch mehr Abfälle gibt

In Gesprächen und Diskussionen hat sich gezeigt, dass 2 Dinge in den Diskussionen nicht vermischt werden sollten:
a) Die Grundsatzfrage, ob wir Atomkraft überhaupt nutzen bzw. weiter nutzen sollten
b) Der ganze Vorgang, gemeinsam den besten Standort für einen Lagerort der jetzt vorhandenen Abfälle zu finden.