Der Elektrofahrzeugboom erzeugt ein Rohstoffproblem. Lithium in den Batterien ist hochgiftig und fällt als Abfall in grossen Mengen an. Wohin damit?
Déjà-vu: Die Euphorie in der Frühzeit der nuklearen Stromerzeugung (AKW) erzeugte Blindheit gegenüber den radioaktiven Abfällen. Passiert jetzt das Gleiche im Elektrofahrzeugboom? Ja, denn man will nur die Vorteile sehen: Energiewende, CO2- Reduktion, etc.
Wenn die heutigen 1.2 Milliarden Fahrzeuge künftig mit Lithium Batterien fahren, reicht das vorhandene Lithium von 15 Millionen Tonnen nicht. Und das verbrauchte, hochgiftige Material muss mit ähnlichem Aufwand wie nieder- und mittelstarke radioaktive Abfälle aus Medizin und AKWs behandelt und sicher gelagert werden.
Wäre das nicht eine erfolgsversprechende, neue Aufgabe für die Nagra?
An diesen Orten werden Sondierbohrungen in BözbergWest gestartet:
Am Dienstag, 27. September reicht die Nagra 16 Gesuche für Sondierbohrungen beim Bundesamt für Energie ein: je acht im Gebiet Jura Ost und acht im Gebiet Zürich Nordost. Sondierbohrungen unterliegen dem Kernenergiegesetz und werden nach einer behördlichen Prüfung öffentlich aufgelegt (2017). Abschliessend entscheidet das Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Die Sondierbohrungen werden in Etappe 3 des Auswahlverfahrens durchgeführt, also frühestens ab 2019.
DieseDie temporären Bohrplätze liegern am Rand der Standortgebiete, um das Wirtgestein Opalinuston nicht unnötig zu beschädigen.
Mit einem etwa 17 Meter hohen Bohrturm soll bis in Tiefen von 1000 bis 1200 Metern vorgestossen werden. Seismische Nebenwirkungen wie bei Geothermie-Bohrungen sind dabei laut der Nagra ausgeschlossen. Die Festlegung der Bohrplätze erfolgte in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Kantonen. Die Bewilligungen des Bundes werden erst für 2017 erwartet. Die Arbeiten könnten dann durch Rekurse an das Bundesverwaltungsgericht und an das Bundesgericht um bis zu zwei Jahre verzögert werden.
Installationen für die Sondierbohrungen
Die erforderlichen Bohrplätze für die Sondierbohrungen haben einen Flächenbedarf von rund 40 Aren. Dieser Platzbedarf umfasst alle Einrichtungen inklusive Parkplätze, Lärmschutzeinrichtungen sowie Aushubdepots. Je nach eingesetztem Typ wird das Bohrgerät eine Höhe von zirka 15 bis 30 Meter haben.
Dauer der Sondierbohrungen
Die Einrichtung des Bohrplatzes und der Aufbau der Bohranlage werden zirka 3 Monate beanspruchen. Der eigentliche Bohrbetrieb mit den entsprechenden Testarbeiten im Bohrloch wird einige Monate bis zu einem Jahr dauern.
Umweltbelastung und Verkehr
Die Sondierbohrungen müssen 24 Stunden pro Tag und 7 Tage pro Woche betrieben werden. Während Aufbau und Betrieb, abhängig vom notwendigen Aushub, ist mit einem kurzfristig erhöhten Verkehrsaufkommen von maximal 40 LKW Fahrten am Tag zu rechnen. Während des normalen Betriebs des Bohrplatzes wird sich der Verkehr auf zirka 25 LKW Fahrten pro Woche reduzieren. Die Fahrten werden in der Regel bei Tag stattfinden.
Kein Fracking
Im Rahmen der Bohr und Testarbeiten sind keinerlei Stimulationsarbeiten in den verschiedenen Gesteinsformationen geplant, sodass eine “induzierte Seismizität” weitestgehend ausgeschlossen werden kann.
Für die Bewohner unserer Region BözbergWest organisiert der Verein Attraktiver Standort BözbergWest (ASB) am Freitag 15. November 2013, 14.00 bis ca. 16 Uhr, eine Betriebsbesichtigung mit Apéro.
Lassen Sie sich vor Ort aus erster Hand informieren!
Am Tag der offenen Tür hat Nagra Einblick hinter die Kulissen gewährt.
Als Kontrast zur üblichen Medien-Journalisten-Polemik konnten interessierte Personen der Bevölkerung sich im direkten Gespräch mit den Nagra – Mitarbeitenden aus erster Hand informieren und sich selbst ein Bild machen.
Rund 100 engagierte und motivierte Mitarbeitende kümmern sich in der Schweiz um die Problematik Entsorgung / Lagerung radioaktiver Abfälle aus dem Gesundheitswesen und der Energieproduktion.
Geologen lassen sich über die Schulter blicken..
Beim Apéro ergaben sich informative Diskussionen mit den Spezialisten und dem Geschäftsführer Herr T. Ernst. Es kam der Eindruck hinüber, dass das Mitarbeiterteam der Nagra ihre Aufgabe sehr gewissenhaft und vor allem engagiert und mit enormem Fachwissen wahrnimmt.
Interessanterweise waren an dem bisher einzigartigen Anlass keinerlei Exponenten von Behörden, Verwaltungen und vor allem Politiker oder “Aktivistengruppen” zu lokalisieren. Erstaunlich eigentlich, da deren Meinung in den Medien lautstark verbreitet werden. Fundiertes Wissen ist die Basis der Demokratie..
Der Verein ASB Attraktiver Standort Bözberg-West setzt sich seit über 5 Jahren für umfassendes Wissen zur Thematik und ein faires, bevölkerungorientiertes Sachplanverfahren Tiefenlager ein: Stellungnahmen, Infoveranstaltungen, Infos und Fakten im Blog, etc.
>>> Infoveranstaltung pdf
>>> Infoveranstaltung Impressionen pdf
>>> Stellungnahmen pdf
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