Umbesetzung im Forum VERA und Neues vom Nagra-CEO Matthias Braun

Umbesetzung im Forum VERA

Der Verein Forum VERA (Verantwortung für die Entsorgung radioaktiver Abfälle) mit seinen Regionalgruppen Nordost, Nördlich Lägern und Aargau/Solothurn löste an seiner von gut 50 MitgliederInnen besuchten Generalversammlung 2022 am 29. September 2022 in Zürich die langjährige Präsidentin (18 Jahre) Dr. Kathy Riklin ab. Gewählt wurde in Abwesenheit Nationalräten Frau Susanne Vinzenz-Stauffacher. Der Vorstand erfuhr einige Änderungen und setzt sich jetzt so zusammen:
Christian Heydecker (Vizepräsident), NR Marianne Binder-Keller, Barbara Franzen, NR Niklaus-Samuel Gugger, Bernhard Guhl, Prof. Ulrich W. Suter, Kurt Wyss.

GV 2022
GV 2022

Neues vom Nagra-CEO Matthias Braun

Nach der formellen GV referierte Matthias Braun von der Nagra zum Thema der Entscheidfindung des Vorschlages “Nördlich Lägern” für den künftigen Standort des Schweizer Tiefenlagers im Sachplanverfahren. Die Nagra ist Kollektiv-Mitglied von Forum VERA und leistet einen substantiellen finanziellen Beitrag.

Über 85% der Medienberichte sollen (gemäss Folie) den Vorschlag positiv aufgenommen haben. Gemäss Nachfrage beim Referenten ist das Leck, das zu vor- und unzeitigen Medienberichten führte, unbekannt.

Ein Wermutstropfen war die Kommunikation und Organisation der Bekanntgabe durch das federführende Bundesamt für Energie (BFE) mit einer Medienkonferenz in der Medienstelle des Bundeshauses am Montag, 12. September 2022, wo der Standortvorschlag offiziell und erstmals hätte bekanntgegeben werden sollen. Doch bereits vor dem Wochenende informierten die Medien über den ausgewählten Standort Stadel/Nördlich Lägern. Kurzfristig wurden am Montag zwei weitere Medienkonferenzen bekannt gegeben. Offenbar eine Folge des allgemeinen Fachkräftemangels.

Hier die Grafiken der Präsentation:

Eindrücklich ist die Zeitachse der Planung: Der Vorschlag wird jetzt begutachtet, vom Bundesrat und allenfalls vom “Volk” abgesegnet (siehe Zeitplan). Die frühesten Bauaktivitäten dürften etwa in 10 Jahren sein.

Einige Teilnehmende haben sich an der GV beim Apéro bereits zur Teilnahme an den Feierlichkeiten zum “ersten Spatenstich”, dem Baubeginn des Tiefenlagers, verabredet. Falls man sich nicht gerade sieht oder findet: Treffpunk “Wolke 7″…

 

>>> Mehr Info zum ausgewählten Standort hier im Blog.

Wie ein Schweizer Gutachten ein deutsches AKW zum Verschwinden bringt

In der Schweiz weitgehend unbekannt ist das Drama um Mülheim-Klärlich in Deutschland. Ein Filmbericht klärt ein über Jahrzehnte dauerndes Drama auf. Fazit: Ausser Spesen nichts gewesen.

Kernkraftwerk-Mülheim-Karlich 2018
Bild zur Verfügung gestellt von Blogleser… besten Dank!

Zum Bild: Das Kraftwerk hat ein Blogleser bei einem Ausflug in die Eifel fotografiert und dem BözbergBlog für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt.

Gesuchsbehörde ist verantwortlich
Die Bewilligungsbehörde ist für Fehler verantwortlich. Die Verfahren und deren Aufsplittung sind heute so komplex, dass das ohne Fehler gar nicht geht. Wenn sich die Sache in die Länge ziehen lässt, bestehen grosse Chancen, dass sich der Zeitgeist und die Gesellschaft so verändert, dass auch neue Gerichtsurteile erfolgen können. Es ist eine Frage der Wahrscheinlichkeit und der Beharrlichkeit. Auf der anderen Seite sollte in einem professionellen Verhalten Respekt der Bevölkerung und der Vernunft entgegengebracht werden und z.B. eigenmächtiges und dilettantisches “Abändern” der Baubewilligung unterlassen werden… 😉 

Schweizer Gutachten – das Zünglein an der Waage?
Das ETH Gutachten war eines von vielen. Es war wohl die Vielzahl der Berichte und Ereignisse, die ausschlaggebend wirkten. Zufall – und natürlich eine unaufgeregte Glaubwürdigkeit. Im Video erwähnt: bei 21:40 min.

SWR Landesschau Rheinland-Pfalz
Die über Jahrzehnte schwelende dramatische Geschichte des einzigen Atomkraftwerks in Rheinland-Pfalz, das nur 13 Monate lang am Netz war.
 
Heutiger Stand
Den Kosten von weit über einer Milliarde steht ein Stromproduktionszeit von nur etwas über einem Jahr gegenüber. Weitere Entsorgungskosten für 3000 t Abfälle vermindert eine kleine Summe von Einnahmen für den Verkauf des Generators nach Ägypten wohl kaum. Und da sind die Gerichts-, Polizei und Behördenaufwände noch nicht berücksichtigt.
 
Was wurde gelernt, wie wurden die Erfahrungen ausgewertet und genutzt?
Schreiben Sie uns Ihre Meinung und Beobachtungen als Kommentar oder per Mail. Besten Dank!
 
Weitere Beiträge zum Thema:
 

Start Baustelle Sondierbohrung Bözberg 2 der Nagra

An idyllischer Lage in einer Waldlichtung auf dem Bözberg beginnen die Vorbereitungen für eine weitere Sondierbohrung der Nagra. Eine weitere Informationsbeschaffungsrunde zu den Abklärungen für den künftigen Standort des geplanten geologischen Tiefenlagers.

Tiefenbohrung
Sondierbohrung 2 auf dem Bözberg, geologisches Tiefenlager.

Die Bohrstelle befindet sich zwischen dem grossen Bözbergparkplatz Homberg und dem Kästhal, ca. 15 Minuten per Pedes. Unterwegs findet man eine schöne Raststelle mit Bänkli und Feuerstelle.

Naherholungsgebiet Bözberg.

Die Inschrift lautet:

RUHE statt PROBEBOHRUNGEN und STEINBRUCHGEDANKEN auf dem Bözberg.
Das Gebiet “Homberg” ist Teil einer Landschaft von nationaler Bedeutung und Naturschutzgebiet. Deshalb NEIN zum Steinbruchprojekt.
PRO BÖZBERG  16. September 2012

Die Resultate, so funktioniert die Tiefbohrung

Bei den aufwändigen Kernbohrungen zermahlen Hohlkronen nur das Gestein am Rande des Bohrlochs. In der Mitte der Bohrkrone bleibt ein so genannter Bohrkern stehen. Der Bohrkern wird gelöst und an die Erdoberfläche hochgezogen, wo das Gestein genau untersucht werden kann. Ergänzend dazu werden verschiedene Bohrlochmessungen, Logs sowie weitere hydrogeologische und felsmechanische Tests ausgeführt.

Übersicht der Bohrungen

Übersicht Tiefbohrungen (Quelle: HP Nagra)

Weitere Informationen Bohrungen: Link Homepage Nagra

 Weitere Artikel zum Thema im Blog: z.B.
>>> Trendwende in Tiefenlager Politik für Atommüll Entsorgung?

 

Pro Bözberg – die Natur und Landschaft erhalten

Seit 18 Jahren wirkt der Verein Pro Bözberg erfolgreich zur Erhaltung von Landschaft, Natur und Erholungsraum Bözberg / Oberes Fricktal, Bözberg-West.

Die sehr gut besuchte Mitgliederversammlung mit musikalischer Unterhaltung und Vortrag mit Apéro informierte am 10. April 2019 in der Turnhalle Oberbözberg zum Verein, den Tätigkeiten und aktuellen Themen.

Gastreferat

Vom KKW zum Tiefenlager (Bözberg?)
Fragen zur Technik, Standortwahl, Finanzierung, Ethik und Politik

Referent: Herr Walter Wildi nahm zahlreiche öffentliche Funktionen im Dienste des Bundes wahr und präsidierte u.a. die Eidgenössische Geologische Kommission EGK, die Expertengruppe Entsorgungskonzepte für radiuoaktive Abfälle EKRA, die Kantonale Fachgruppe Wellenberg und die Eidgenössische Kommission für die Sicherheit der Kernanlagen KSA, heute KNS.

Herr Walter Wildi, Dr. sc. nat. ETH
Musikalische Umrahmung: Musikgesellschaft Bözberg, Leitung Michael Kohler

Apéro Gespräche

Die Diskussion mit dem Gastreferenten wurde intensiv genutzt und am Apéro weitergeführt. Sogar nagra-Mitarbeiter nahmen teil, um sich vor Ort zu informieren.

Fazit

Ein gelungener Anlass zur Förderung des Informationsaustausches, der gemeinsamen Kommunikation und der Vernetzung der Bevölkerung. Und nicht zuletzt aktive Standortförderung der Region.

Mehr Info zum Verein Pro Bözberg und zur Anmeldung der (sehr preiswerten) Mitgliedschaft: >>> www.pro-boezberg.ch

Vortrag: Präsentation

Besten Dank Herrn Prof. Dr. Wildi für seine Erlaubnis, in diesem Blogbeitrag die gesamten Präsentationsfolien seines Vortrages “Vom KKW zum Tiefenlager (Bözberg?): Fragen zur Technik, Standortwahl, Finanzierung, Ethik und Politik” als pdf zum Download zur Verfügung zu stellen.
>>> Präsentationsfolien (pdf)

Weiterführende Informationen

Blogbeiträge zum Thema >>> Tiefenlager

Aktuelles und Meinung zum Stand Sachplan Tiefenlager mit Führung und Organisation, Befindlichkeit der Bevölkerung, Regionalkonferenzen, Demokratie und Ausblick >>> Medienartikel

Trendwende in Tiefenlager Politik für Atommüll Entsorgung?

Energiewende, Kernkraftwerk Ausstieg, demnächst Abbau KKW in der Schweiz, Umwelt- und Naturzerstörung, weltweit erhöhter Energiebedarf, geopolitische Veränderungen von Macht und Wirtschaftsräumen, Abbau von Nationen, Aufbau Scheindemokratien, Verwerfungen im Finanzwesen, sinkender Anteil der Mittelschichten, Konsumrausch, Reform- und Entwicklungsstau – hat ein Umdenken begonnen?

So berichtete die Neue Fricktaler Zeitung NFZ (www.nfz.ch), im Perimeter des mit dem Sachplanverfahren “geologisches Tiefenlager für radioaktive Abfälle” geplanten Tiefenlagers gelegen, erstmals über neuere, aktuelle Erkenntnisse und Einschätzungen.

Spezielles: Es fällt auf, dass im Artikel im Gegensatz zu den üblichen Berichterstattungen auch viele positive Aspekte des ganzen, langfristigen administrativen und weltweit einmaligen Sachplanverfahrens erwähnt werden.

Dürfen gar nicht alle mitreden beim Tiefenlager?

Freitag, 1. März 2019 in der NFZ Neuen Fricktaler Zeitung www.nfz.ch

Heinz Oftinger aus Bözen fordert eine bessere Einbindung der Basis. Wir seien
gedankenlos ins atomare Zeitalter gestolpert und hätten viel dazugelernt. Die
Bevölkerung sei mündig, sie wolle informiert werden und bei der Suche nach einem
Tiefenlager für atomare Abfälle mitreden. Die NFZ unterhielt sich mit einem, der
gerne mitreden würde.

Interview Simone Rufli

NFZ: Mitte Februar wurde der Gemeinde Effingen mitgeteilt, dass die
Genossenschaft zur Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) vom UVEK die
Bewilligung für eine Sondierbohrung am Standort Effingen erhalten hat. Im Verlauf
dieses Jahres wird es in Effingen also zu Sondierbohrungen kommen. Wir befinden
uns nun in Phase 3 im Sachplan Geologische Tiefenlager. Sie sagen, der Sachplan an
sich sei mustergültig abgefasst. Im Prinzip garantiere er ein demokratisches
Verfahren auf der Suche nach dem sichersten Standort für ein Tiefenlager. Und doch
stehen Sie einigem kritisch gegenüber. Weshalb?


Heinz Oftinger: Weil die Umsetzung in manchen Bereichen nicht den Vorgaben
entspricht. Gemäss Sachplan sollte ein effektiver Austausch aller Interessensgruppen in
der Bevölkerung stattfinden. Stattdessen beobachten wir, dass sich die Entscheidungsträger von der Bevölkerung entfernen. Dass die Bevölkerung mitreden will,
zeigt sich zum Beispiel an der zunehmenden Beteiligung der Bevölkerung an den
Vernehmlassungsverfahren: Bei Phase 2 waren es zirka 1500. Darunter viele Leute aus
Deutschland.

Vom Sachplan her wären die Mitwirkungsmöglichkeiten also gegeben. Sie haben
aber die Erfahrung gemacht, dass nicht alle, die mitwirken möchten, mitwirken
können…

Das ist richtig. Unser Verein «Attraktiver Standort Bözberg-West» (ASB), seit Beginn in
der Sache aktiv, und ich selbst wurden in Phase 1 und 2 nicht zugelassen. Mit der
Begründung, «Kontingent erschöpft» und «das falsche Demokratieverständnis». Wenn
man von oben herab die Leute auswählt, die in der Regionalkonferenz mitwirken dürfen
und sich gegenüber Gruppierungen oder einzelnen Bürgern verschliesst, die sich im
Dienst der Sache engagieren wollen, dann ist das eher eine Scheindemokratie. In einer
echten Demokratie dürfen alle Einwohner mitreden, die Volksvertreter sind unabhängig,
sie kennen die Volksmeinung und vertreten diese auch.

Haben Sie denn das Gefühl, dass die involvierten Verwaltungen, Behörden und
Institutionen auf den Ebenen Bund, Kanton, Gemeinden und Regionalkonferenz die
Meinung der Basis gar nicht kennen wollen?

Es ist nicht überall gleich. Im Kanton Zürich klappt vieles hervorragend. Dort werden die
Einwohner im Dialog auf dem Laufenden gehalten. Die Gemeinden suchen aktiv den
Kontakt mit ihren Einwohnern und gestalten ergänzende Info- und Diskussionsanlässe mit der Bevölkerung. Wie es eigentlich Aufgabe einer Gemeinde wäre. Bei uns im Aargau
vermisse ich dieses Engagement. Demokratie funktioniert nur mit informierten Bürgern.
Und das braucht den Willen und die Kultur dazu, sowie Zeit und Geduld.

Ende Januar organisierte das Bundesamt für Energie (BFE) in Laufenburg einen
Infoanlass, für den sich nicht übermässig viele Leute interessierten. Mit Ermüdungserscheinungen an der Basis habe das nichts zu tun, sagt Heinz Oftinger.

Warum bleiben die Leute solchen Anlässen denn fern?
Heinz Oftinger: Weil sie sich nicht mehr angesprochen fühlen. Wenn man die Leute
abholt und sie informiert und einbezieht, dann entwickelt sich eine Dynamik. Man muss
mit der Problemstellung im Alltag der Menschen präsent sein. Zum Beispiel an Messen,
Ausstellungen, Ausbildungen. Es braucht Lehr- und Instruktionsmaterial wie Broschüren,
Modelle, 3D-Grafiken. Die Nagra macht das sehr gut. Sie geht eigentlich als einzige
Institution vorbildlich vor. Dort, wo alle dazugehören, passend informiert sind und ernst
genommen werden, bildet sich eine entsprechende Kultur. Mit der Wirkung, dass auch
qualifizierte, für die Allgemeinheit engagierte Personen Ämter und Funktionen
motiviert übernehmen. Das ist genau wie im Wirtschaftsleben: Unternehmungen, die
Wertschätzung praktizieren und sich gemeinsam für ihre Kunden einsetzen, haben
Erfolg. Daran erfreuen sich dann alle und so nebenbei ist die Unternehmung attraktiv für
Mitarbeitende bzw. Fachkräfte. Ich habe solche positiven Erfahrungen selber gemacht
nach einem Besuch mit Vorträgen und Besichtigung im Felsenlabor. Der Tenor bei den
Besuchern war: „Jetzt sehe und verstehe ich, worum es wirklich geht!»

Sie treten ganz entschieden dafür ein, dass die Abfälle am sichersten Ort gelagert
werden sollen. Sie bezweifeln, dass sich in der Schweiz der passende Ort dazu
findet. Die Schweiz ist aber per Gesetz dazu verpflichtet, ihren atomaren Abfall im
eigenen Land zu entsorgen…

Man kann ein Gesetz ändern. Ich denke, die Erkenntnis, dass viele Probleme global
gelöst werden müssen, nimmt zu, seit die Welt auch digital immer näher
zusammenwächst. 99 Prozent der radioaktiven Abfälle entstehen ausserhalb der
Schweiz.

Sie verbinden mit dem lange dauernden Sachplanverfahren die Hoffnung, dass die
Schweizer Bevölkerung sich künftig mehr Gedanken macht in Sachen
Zukunftstechnologien und deren Auswirkungen. Dient die Suche nach einem
Tiefenlager also zumindest auch als bewusstseinsverändernder Prozess?

Das scheint tatsächlich der Fall zu sein. Das Verfahren regt die Leute zum Nachdenken
an. Unsere Langzeitumfrage zeigt ein Umdenken der Bevölkerung. Sprachen sich die
meisten früher aus für «entsorgen… in den Weltraum schiessen zur Sonne…» so rückt
nun immer mehr ins Zentrum «beste globale Lösung suchen und finden» sowie «mehr
‹Denken› bei neuen Technologien». Ich will damit sagen, dass wir dazu gelernt haben,
seit wir ziemlich gedankenlos ins atomare Zeitalter mit KKW eingestiegen sind. Die Leute
denken heute selber mehr mit und wollen handeln.

Und genau da orten Sie ein Problem. Sie sagen, mitdenken und mithandeln ist gar
nicht überall erwünscht. Wie zeigt sich das?

Das Bundesamt für Energie (BFE) hat im Sachplanverfahren die Federführung. Das heisst, das BFE müsste die Führungsrolle so interpretieren, dass es Vorgaben macht und die Umsetzung überprüft, gerade bei der Umsetzung der Regionalkonferenzen. Geld ist ja
da. Es müsste Kanäle für eine Zwei-Weg-Kommunikation aufbauen, Feedback aus der
Bevölkerung einholen, auswerten und umgehend korrigierende Massnahmen treffen. Das
ist eine neue Rolle, die dem BFE nicht leicht fällt. Es ist nicht damit getan, Aufgaben an
die Kantone und Verwaltungen zu delegieren.

Quelle: Freitag, 1. März 2019 in der NFZ Neuen Fricktaler Zeitung www.nfz.ch

Fazit: Neue Wege zum Sachplanverfahren und in den technischen Lösungsansätzen des Atommüllproblems gesucht…

Infoveranstaltung vom Bundesamt für Energie BFE

Informationsveranstaltung in Laufenburg (CH) für Jura-Ost (Bözberg):
Wie geht es weiter im Auswahlverfahren für geologische Tiefenlager?

Öffentliche Veranstaltung; ohne Anmeldung, kostenlos.

Montag 28. Januar 2019, von 19.00 bis 21.30 Uhr
in der Stadthalle Laufenburg (Schweizer Seite)

Programm, Inhalte:

Wie ist der Bundesrat zu diesem Ergebnis gekommen? Welches sind die nächsten Schritte im Hinblick auf die Standortwahl für geologische Tiefenlager? Das Bundesamt für Energie BFE informiert an der Veranstaltung in Laufenburg (CH) über das weitere Vorgehen im Auswahlverfahren und bietet zusammen mit weiteren Beteiligten Hintergrundinfo an.

Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich aus erster Hand!

>>> Flyer Ausschreibung (pdf, 834 KB)

Bei der Gelegenheit dieses Artikels noch Informationen zum Abbau der Kernkraftwerke in der Schweiz:
Das KKW Mühleberg der BKW Berner Kraftwerke ist noch bis am 20. Dezember 2019 produktiv am Netz. Danach wird es sukzessive stillgelegt und bis 2034 rückgebaut. Von den dafür vorgesehenen Kosten von 2.175 Milliarden Fr. entfallen für die Stillegungung 925 Millionen Fr. und für die Entsorgung 1.25 Milliarden Franken.


Schützt neuentdecktes Bakterium die Umwelt vor Atommüllstrahlung?

Schützt neuentdecktes Bakterium die Umwelt vor Atommüllstrahlung?

Russischen Wissenschaftlern und Forschern ist es gelungen, einen  Mikroorganismus zu isolieren, der die Umwelt vor flüssigem, radioaktivem Abfall beschützen soll.

So berichtet Lisa Stella in ihrem Artikel am 23. Oktober 2018 im “Blick am Abend” (https://www.blickamabend.ch/very-best-of/neutralisierendes-bakterium-wurde-die-loesung-gegen-radioaktiven-muell-gefunden-id9006212.html).

Es wird Immer wieder in den Medien berichtet, dass die Entsorgung radioaktiver Abfälle mit Hilfe von strahlenresistenten Bakterien «gelöst» werden könne. Der Bözbergblog hat recherchiert und Fakten zusammengetragen.

Grundsätzliche Erkenntnis
Weder Hitze, Kälte, chemische ode biologische Prozesse können die Radioaktivität vermindern oder verändern.

Wirkung nur bei flüssigen, radioaktiven Abfällen
Bei der «Entsorgung» flüssiger Abfälle (wie es Russland teilweise macht) können Bakterien helfen, chemisch in ungünstiger und mobiler Form vorliegende Abfallstoffe in chemisch stabil gebundene Stoffe (Salze) umzuwandeln. Somit können Bakterien tatsächlich helfen, die Radioaktivität «chemisch stabiler» zu binden (bessere Konditionierung, Handhabung).

Der grosse Haken aber bleibt
Auch wenn die durch Bakterien produzierten Uransalze einfacher zu binden sind, so bleibt doch die «Giftigkeit der radioaktiven Stoffe nach Ingestion” (also die Aufnahme von Giften über Nahrungsmittel oder das Trinkwasser) unbegrenzt erhalten. Der radioaktive Abfall ist damit auch nach dem chemischen Umbau durch Mikroben weiterhin eine Gefahr, sofern falsch damit umgegangen wird.

Somit bleibt die Herausforderung erhalten, für eine sichere Lagerung der radioaktiven Abfälle aus Forschung, Medizin und Kernenergie zu sorgen.

Weiterer Blogartikel zum Thema Atommüll
>>> Atommüll versenken und vergessen
>>> Atommüll dem Wasser im Rhein beimischen und entsorgen

Geschichte verstehen – Zukunft sehen

Geschichte verstehen – Zukunft sehen:

Reise durch Tiefe und Zeit

Zukunft sehen
Interaktive Reise durch Tiefe und Zeit, Homepage nagra.

Was ist unter unseren Füssen? Entdecken Sie den Untergrund der Nordschweiz bis in eine Tiefe von 5000 Metern.
>>> interaktive Zeit- und Tiefenreise

 

Erosion und die geologische Langzeitentwicklung

Wie verändert die Erosion unsere Erde? Anschauliche, eindrückliche Informationen:
>>> im Themenheft Nr. 10 «Erosion» der nagra / Dezember 2017

 

Neues Erklärvideo der nagra: Fakten auf den Punkt gebracht

Erfahren Sie in drei Minuten auch mehr zur Herkunft radioaktiver Abfälle und wie lange diese in Tiefenlagern eingeschlossen werden müssen.

 

Quelle: Homepage nagra Informationsblatt Juni 2018

Weitere Artikel zum Thema:
>>> Tiefenlager Standort Aarau-Nordost
>>> Auswirkungen

Informations – Veranstaltungen zur Vernehmlassung

Informations – Veranstaltungen zur Vernehmlassung Ettappe 2 des Schweizer  Sachplanes Geologischer Tiefenlager

Ab Januar finden  4  Informations – Veranstaltungen für Informationen aus erster Hand von Bund bis Nagra statt.

Der erste Anlass findet in Hohentengen am Hochrhein (Bundesrepublik Deutschland) mit zusätzlichen Inhalten statt:

1. Informationsveranstaltung Vernehmlassung Etappe 2 in Hohentengen-Hochrhein.

Die 2. Veranstaltung findet danach in Brugg / Kanton Aargau statt. Sehr zu empfehlen, um Informationen direkt aus erster Hand zu erhalten und Fragen stellen zu können.
Die dort gezeigten Folien werden wir nach der Veranstaltung hier in diesem Artikel zugänglich machen.
(Nachtrag: 20. Januar 2018:)
>>> 2018-01-11_Folien_zur_Infoveranstaltung_in_Brugg

2. Informationsveranstaltung Vernehmlassung Etappe 2 in Brugg / AG.

Weitere Veranstaltungen finden anschliessend in all den anderen betroffenen Gebieten statt. Auskunft dazu und Programme sind auf der Homepage vom BFE publiziert.

Eine Übersicht zur Vernehmlassung vom Bundesamt für Energie BFE gibt es in diesem Flyer:
>>> Flyer ansehen oder herunterladen

 

Ausblick ins 2018 – was gibts Neues?
Zusammengetragen für unsere Blogleser


Im Focus Entsorgung des BFE, Ausgabe 12/November 2017, gibt Stefan Jordi, Leiter Regionale Partizipation beim Bundesamt für Energie (BFE), folgende Informationen:

  • Verbesserungen sehen wir beim vermehrten Einbezug der Bevölkerung und vor allem von jungen Menschen. Wahrscheinlich ist, dass es zu personellen Änderungen in den Regionalkonferenzen kommen wird.
  • Einerseits werden die Regionalkonferenzen durch neue Mitglieder ergänzt, andererseits ist vorgesehen, dass die Regionalkonferenzen Gefässe bilden oder Anlässe organisieren, um weitere Bevölkerungskreise einzubeziehen. Wir nennen dies “Partizipationsforen”. Dabei können einzelne Themen vertieft untersucht oder spezifische Interessen abgeholt werden.
  • Kurz: Wer sich in das Sachplanverfahren einbringen will, soll aus unserer Sicht auch geeignete Möglichkeiten dazu erhalten.

(Zitat aus Interview)

Im Bulletin 2/2017 des forumvera gibt Frau Monika Stauffer, Leiterin Entsorgung radioaktive Abfälle BFE, im Interview folgende Informationen:

  • Mein Hauptziel ist es, das Standortauswahlverfahren für geologische Tiefenlager mit Umsicht und Weitsicht voranzutreiben.
  • Ein wichtiger Stakeholder ist Deutschland. Wir haben potenzielle Standortgebiete in grenznahen Regionen und damit auch Betroffene in  Deutschland.
  • Die Kantone haben eine wichtige Funktion, denn die Raumplanung liegt in der Verantwortung der Kantone.
  • Der AdK Ausschuss der Kantone mit Expertengruppe hat die Aufgabe, die
    Zusammenarbeit zwischen den Regierungsvertretern der Standortkantone sowie der betroffenen Nachbarkantone und Nachbarstaaten sicherzustellen.
  • Die Zusammenarbeit und der Einbezug der Betroffenen sind Merkmale und Ziele des ganzen Standortverfahrens.
  • Ein Anliegen von uns ist es auch, die betroffene Bevölkerung noch besser einzubinden, indem wir für weitere Zielgruppen massgeschneiderte Anlässe durchführen – z.B. für Jugendliche und für Gemeindevertretende. Ihre Meinungen und Anliegen sollen dann wiederum in die Arbeit der Regionalkonferenzen einfliessen.
  • Zudem sollen Regionalkonferenzen in Vereine übergeführt werden, damit Klarheit über deren Rechtspersönlichkeit herrscht.
  • Fachgruppe Oberflächenanlagen: Die Wahl der Delegation für Abgeltungsverhandlungen wird durch Vertretende von Gemeinden der Standortregion vorgenommen.
  • Etappe 3: Hier wird es effektiv um die Festlegung von Standorten und die Erteilung von Rahmenbewilligungen gehen. Das wird ca. 11 Jahre dauern.

… und hier zur Übersicht eine klärende, informative Grafik der Beteiligten:


Quelle: Grafik von der Homepage der Nagra
>>> Website nagra, Quelle sachlicher Informationen aller Art zum Thema

Auswirkungen geologischer Tiefenlager auf Mensch und Umwelt

Bericht zu den Auswirkungen geologischer Tiefenlager

Er beschreibt die voraussichtlichen kurz- und langfristigen Auswirkungen eines geologischen Tiefenlagers auf die in Etappe 3 für die weitere Untersuchung vorgesehenen Standorte.

Auswirkungen geologischer Tiefenlager auf Mensch und Umwelt . Bericht.

>>> zum Bericht Bundesamt für Energie BFE

  • Im Bereich der radioaktiven Strahlung kann von keinen bzw. vernachlässigbaren Auswirkungen ausgegangen werden.
  • Voraussichtlich erhebliche Auswirkungen sind in den Umweltbereichen Gewässer, Boden/Fruchtfolgeflächen, Wald, Landschaft und Flora/Fauna zu erwarten, wobei nicht bei allen Standortarealen alle Umweltbereiche betroffen sind. Den meisten dieser Auswirkungen kann aber mit entsprechenden Schutz- und/oder Ersatzmassnahmen begegnet werden.
  • Auswirkungen auf Gebiete in Deutschland sind gemäss heutigem Kenntnisstand fast keine zu erwarten, ausgenommen sind eine mögliche Beeinflussung einer (nicht genutzten) Thermalquelle sowie die Sichtbarkeit der Oberflächenanlage eines möglichen Standortareals.

Quelle: Zitat aus Newsletter Tiefenlager Bundesamt für Energie BFE 21-12-17

Weitere Blogartikel zu diesem  Thema:
>>> Heute forschen für sichere Tiefenlager von morgen
>>> Tiefenlager Aarau Nordost
>>> Namensänderung Aarau Nordost im Sachplan geologisches Tiefenlager

Mitmachen: Vernehmlassung zu den Ergebnissen der Etappe 2

Vernehmlassung zu den Ergebnissen der Etappe 2 des Sachplans geologische Tiefenlager gestartet: Frist bis 9. März 2018

Alle Personen, Institutionen, Organisationen, Vereine, Interessengruppen sind eingeladen, ihre Meinung kund zu tun und jetzt in der Vernehmlassung einzubringen! In diesem Blogbeitrag ist alles kurz zusammengefasst und auf den Punkt gebracht, damit Sie Ihre Meinung auch einbringen können. Frühere Vernehmlassungen zeigten, dass jede Meinung und Eingabe im Gesamten eine Wirkung und Beeinflussung bewirkte.  Nicht zu unterschätzen ist, dass viele aktive Meinungsäusserungen durch die Auswertung zu wirkenden Argumenten im weiteren Verlauf werden.

Warum, wieso, wie – alles zu Vernehmlassung in Kürze…
… sehen Sie hier >>> im Faktenblatt “Vernehmlassung”

Mehr Info zum Stand der Dinge
>>> Dies ist der Ergebnisbericht zur 2. Etappe

Das vorbereitete “Vernehmlassungsformular”
>>> Sie können das vorbereitete Fragebogen – Dokument verwenden (elektronisch).

Variante: Individuelle andere Form 
Sie können aber auch eine andere, individuelle Form wie einen Brief verwenden. Adresse und Unterschrift nicht vergessen.

Schreiben Sie einfach Ihre Meinung!

Übersicht, aktueller Stand der möglichen Standorte Tiefenlager nach der 2. Etappe:

Dem Bundesrat wird vorgeschlagen, dass die Standortgebiete Jura Ost, Nördlich Lägern und Zürich Nordost in Etappe 3 weiter untersucht werden sollen. Quelle: ARE, BFE, Nagra, Swisstopo

Mehr Info:

www.nagra.ch
www.radioaktiveabfaelle.ch

> Blogartikel zum Thema