Glückliche Wende im Solothurner Luchs-Streit

Luchs soll im Gebiet Bözberg West eine neue Heimat finden

Im Winter hat der Kanton Solothurn vom Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) die Bewilligung erhalten, der Natur in der Region Thal zwei Luchse zu fangen und in andern Kantonen auszusetzen – sofern die neuen Kantone einverstanden sind. Die Bewilligung für den Fang wurde aufgrund eines breit abgestützten Gesuchs erteilt, basierend auf wissenschaftlichem Monitoring der Luchse im nördlichen Jurakompartiment, in dem alle Jura-Kantone vertreten sind.

Jagd- und Fischereiverwalter Marcel Tschan: „Wir hoffen, dass wir beide umsiedeln können. Die Fallen stehen, bis Ende April müssen die Luchse gefangen und umgesiedelt sein, sonst läuft die Bewilligung ab.” Findet sich kein Platz, werden die Tiere getötet.

Der Kanton St. Gallen hat schon ein Luchsweibchen bestellt, das im April aus dem Solothurner Jura in den Kanton St. Gallen umgesiedelt werden soll. Für das andere Tier wurde bisher noch dringend ein Standort gesucht.

Gute Erfahrungen mit Luchsen

Im Kanton Solothurn leben 11 bis 15 erwachsene Luchse. Eine Massierung gibt es zwischen dem Roggen und Olten sowie im Gebiet Weissenstein/Thal. Dort habe der Wildbestand um mehr als 50 Prozent abgenommen.

Die Akzeptanz des Luchses bei den Solothurner Jägern sei gross, aber lokal sei der Bestand der Wildtiere tatsächlich sehr hoch. „Wir wollen nicht, dass die Jäger im Frust wildern, denn dass das vorkomme, ist eine Tatsache” (Irène Froehlicher, Präsidentin Pro Natura Solothurn). Sie hofft auf die andern Kantone, damit die Solothurner Luchse eine neue Bleibe finden: „Mit einer Tötung hätten wir auch ein Problem.”

Überleben des zweiten Luchses gesichert

Dank der Kontakte des Biologen Heiner Keller, Dreiklang, Jurapark und der Initiative und Vermittlung des Vereines Attraktiver Standort Bözberg-West (ASB), ist es gelungen, unbürokratisch das Obere Fricktal als die neue Heimat des einen Luchses festzulegen: den Homberg.

Weil die Jäger im Fricktal sehr mit dem ganzjährigen Abschuss von Wildschweinen beschäftigt sind und Beute machen, fehlt ihnen die Zeit für die Jagd auf Rehe. Sie sind deshalb froh, mit dem Luchs, welcher anlässlich der Aussetzung auf den Namen „Fricky” getauft wird, einen Helfer zu haben, der mit ihnen garantiert, dass das Gleichgewicht der Tiere in der Natur erhalten bleibt. Für „Fricky “wird noch eine Taufpatin gesucht: Interessierte melden sich auf der Redaktion.

Die neue Heimat von „Fricky”

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So wie das eine Luchsweibchen für St. Gallen auf dem Speer eine wunderbare Landschaft und Aussicht hat, soll auch der Luchs „Fricky” auf einem Aussichtspunkt ausgesetzt werden. In Absprache mit den eidgenössischen und kantonalen Behörden steht nichts im Wege, dass interessierte Personen aus gebührender Distanz der Freilassung beiwohnen. Diese erfolgt auf dem Zeiher Homberg, am 1. April um 16.00 Uhr. Die Anreise erfolgt am einfachsten via Effingen/Station Effingen zum Parkplatz Eichwald; von dort mit ca. einstündiger Wanderung auf dem markierten Weg (Eisenweg) auf den Homberg.

Die Wahl fiel auf den Zeiher Homberg, damit der Luchs sein neues Jagdgebiet überblicken kann und weil er auch zwischen Linn, dem Fricktal und dem Schenkenbergertal sehr grosse Wälder vorfindet.

ASB freut sich, dass nun der Luchs „Fricky” zum attraktiven Standort Bözberg-West beiträgt. Der Luchs ist übrigens ungefährlich, weil er nur Rehe oder Gämsen (keine Schafe oder Kälber) frisst. Zu Forschungszwecken wird sein Weg und Aufenthalt telemetrisch verfolgt und im Internet veröffentlicht (www.boezberg-west.ch).

Wie es dazu kam – weitere Informationen

Die Entscheidung über die Anzahl Luchse liegt beim Kanton, deren Herkunft bestimmt der Bund.

Die Tiere werden im Rahmen des normalen Grossraubtier-Monitorings weiterhin überwacht. Die Kosten für die Umsiedlung sowie für die Überwachung der Luchse trägt der Bund. Die Kantone unterstützen die Arbeiten mit ihrer Wildhut (Linth-Zeitung 27.2.2008).

 

Zusammenfassung/Kurznachricht:

Glückliche Wende im Solothurner Luchs – Streit
Die neue Heimat für den überzähligen und deshalb vom Tode bedrohten Luchs wird der Homberg in der Region Bözberg-West im Oberen Fricktal. Die öffentliche Aussetzung mit Namenstaufe auf den Namen „Fricky” findet am 1. April 2008, 16.00 Uhr auf dem Zeihener Homberg statt. Der Homberg ist via Effingen mit einer einstündigen Wanderung ab Parkplatz Eichwald (markiert „Eisenweg”) erreichbar.

>>> Medienmitteilung

(Aprilscherz)

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