Vom Räbhüsli zum Rebhaus

Auf dem Neujahrsspaziergang unterwegs im Rebgebiet von BözbergWest. In einer schönen, traditionellen Landwirtschaftszone mit Rebbau.

Räbhüsli und Rebhaus “New Generation”.

Was fällt auf?

Farblich passend zum grauen Wetter springt dem Spazierenden ein neues Räbhüsli aus grauem Beton ins Auge. Auffällig und dominierend wie ein Schloss. In der Grösse eines Ferienhauses, aber ohne Fenster, mit zwei grossen hölzernen Scheunentoren.

Die Wirkung: Das passt in keiner Weise zur Landschaft, wirkt störend und man fragt sich, ob nun in dem letzten Restchen Natur pur die Überbauung begonnen hat.

Beton – der moderne Baustoff

Über den Zweck des Gebäudes lässt sich spekulieren. Soll das eine Trafostation geben, in der Nähe hat’s eine Stromleitung? Oder eine neue Scheune eines Landwirtschaftsbetriebes? Die erste Ausbaustufe eines Gastrobetriebes oder einer Besenbeiz mit Terasse? Ein schöner Ausblick besteht von da aus wirklich. Die Grösse deutet auf zwei Stockwerke hin – später noch Fenster, Terrasse, Balkon, Umgebungsarbeiten mit Parkplätze – und schon ist das Ferienhaus perfekt. Achtung: Das alles sind subjektive Gedanken und Eindrücke, die bei der Wahrnehmung dieses sehr speziellen, unüblichen Gebäudes entstanden.

Räbhüsli gehören zum Rebberg

Zur Landschaft und Kultur des Weinbaus gehören unbestritten die Rebhüsli. Gerade im Oberen Fricktal entsteht dadurch viel Freude und Anerkennung. Es ist sogar eine kleine touristische Attraktion.

Raum- und Bauplanung , Gesetzgebung

Es gibt wohl kaum ein anderes Land, in dem man das Bauen und Planen so gut pflegt, wie in der Schweiz. Da gibt es Zonenpläne, Gemeindebauordnungen, Bau- und Landwirtschaftszonen mit Oberaufsicht des Kantons, Kantonale Raumplaner, Planungsverbände der Gemeinden, Landschaftspflege- und Entwicklungbeauftragte wie Jurapark, Verbände der Bauern und Natur- /Heimatschützer u.v.a.m. Deshalb erstaunt es doch sehr, dass so ein sehr spezieller Bau bewilligt wurde.

Fazit und Ausblick

Ist das ein einmaliger “Ausrutscher” in einer Weinbaugegend, oder der Start einer neuen Räbhüsli – Generation nach behördlicher Vorgabe (Kanton, Gemeinde)? Der Start eines neuen Siedlungs- oder Touristikkonzeptes?

Falls jemand dazu mehr Informationen hat, gerne Kommentar eintragen oder Mail schreiben.

Weitere Artikel zum Thema:
>>> Kampf der Zersiedlung
>>> Windräder im Jurapark

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2 thoughts on “Vom Räbhüsli zum Rebhaus

  • 21. Juli 2021 at 7:40
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    Passt wirklich wie die Faust ins Auge. Da kann einer machen was er will. Von unseren Steuern zahlen wir viel Geld zur Erhaltung der Natur und Landschaft an die verschiedensten Organisationen und Vereine.

    Reply
  • 29. Juli 2021 at 15:32
    Permalink

    Heute ist ja wie man auch sonst sehen kann, alles erlaubt. Hauptsache schnell und diskret mit der richtigen Politik, kein Problem. Müsste nicht gleiches Recht für alle gelten? Die Schweiz war immer bekannt als “Rechtstaat” und hatte damit Erfolg.

    Reply

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